Das Grundprinzip der östlichen Medizin ist die ganzheitliche und systemische Vorgehensweise. Gesundheit wird als harmonische Einheit von Körper, Geist und Seele verstanden. Entsprechend wird Krankheit als Ungleichgewicht im gesamten System erkannt anstelle einer isolierten Organproblematik.
Es ist wenig überraschend, dass sich die westliche und östliche Medizin in ihrer Denkweise unterscheiden. Dennoch sind es Medizinsysteme die sich gut ergänzen. Bei lebensbedrohlichen Zuständen ist die westliche Schulmedizin unübertroffen. Bei chronischen Beschwerden und der Gesundheitsförderung, zeigt sich die Stärke der Chinesischen Medizin als sehr wirksam, da der Mensch in seiner Gesamtheit betrachtet und bestärkt wird.
Der Mensch wird als vernetztes System aus Körper, Geist und Seele betrachtet. Stress, psychische Belastungen, Lebensumstände und ausgeprägte Emotionen werden als Faktoren der Krankheitsentstehung verstanden. Körperliche Beschwerden werden nicht isoliert betrachtet sondern als Ausdrucksform dieser untrennbaren Wechselwirkungen.
Es gibt keine Einheitslösung oder Standartbehandlung für eine bestimmte Erkrankung. Der Therapieverlauf ist entsprechend der Beschwerden und Lebenssituation individuell ausgerichtet. Innere und äusserer Gesundheitsfaktoren, Einflüsse wie die Konstitution, der Lebensstil, die Ernährung, das soziale Umfeld oder das Klima stellen wesentliche Faktoren für Diagnose und Behandlung dar.
Ein zentrales Konzept ist die Lebensenergie, das sogenannte Qi. Nur wenn der Qi Fluss gestört oder blockiert ist, äussern sich Beschwerden, Schmerzen oder Krankheit. Ziel der Behandlung ist, den Energiefluss wieder herzustellen.
Yin und Yang sind grundlegende Begriffe und diagnostische Leitkriterien um das Gleichgewicht im Körper zu beschreiben. Sie repräsentieren allerorts vorhandene Gegensätze, die stets in Bewegung und Veränderung stehen. Beispiele sind warm-kalt, weiblich-männlich, innen-aussen. Ein ausgewogenes Verhältnis dieser Polaritäten erfahren wir als Wohlbefinden.
Das umfassende Konzept der fünf Wandlungsphasen ist ein fundamentaler Bestandteil der Chinesischen Medizin. Sie werden auch fünf Elemente oder Funktionskreise genannt. Ein Konzept, welches komplexe Wechselwirkungen repräsentiert um dynamische Prozesse und Beziehungen in der Natur und im menschlichen Körper zu verstehen.
Jing, Qi und Shen werden die drei Schätze genannt. Es sind grundlegende Bausteine unserer Gesundheit. Jing, die Essenz, ist die von unseren Eltern vererbte Basis welche für Entwicklung und Wachstum zuständig ist. Im Laufe des Lebens vermindert sich die Essenz was sich als Alterungsprozess äussert. Shen, der Geist, repräsentiert unser Bewusstsein und Denken. Der Geist spiegelt den Zustand des psychisch-emotionalen Wohlbefindens. Qi, die Lebensenergie, ist die treibende Kraft hinter allen Lebensprozessen wie Bewegung, Wärme oder Transformation.
Ziel ist es mit guter Lebensführung, diese Schätze zu bewahren um angenehm zu altern.